06. FACKEL DER WAHRHEIT (Verlies II)
DOVARAS
Die Wächter verehrst du,
doch sage ich dir:
Nur Schatten sind sie,
Lug und Trug.
Bloß ein Name sind sie,
ohne Wahrheit und Macht.
Dem Narren nur
sind sie genug.
Die Menschen in Hegar,
böswillig getäuscht.
Jahrhunderte des Glaubens,
wofür?
Und die Wächter, sie schweigen.
Warum, frag' ich dich.
Die Antwort ist:
Sie sind nicht hier!
DECEM
Noch nie hört' ich
solcherlei Dinge.
Doch als Lügner
erscheinst du mir nicht.
Trotzdem fällt es mir nicht leicht,
dir Glauben zu schenken.
Die Wächter,
sie betrogen uns nicht.
DOVARAS
Vergebens dein Glaube,
umsonst dein Gebet.
Dieser Kerker allein
ist dein Lohn.
Nur Elend und Staub
gibt es an diesem Ort.
Die Wächter ergeh'n sich
in Spott und in Hohn!
DECEM
Sie werden mir helfen!
DOVARAS
Das werden sie nicht!
Was kann denn ein Trugbild
schon tun?
DECEM
Wie kannst du so sprechen?!
DOVARAS
Jetzt höre mir zu,
die Wahrheit verkünd' ich dir
nun!
Vertrau' den Rythanern,
die Wächter vergiss'!
DECEM
Wie blasphemisch
deine Worte doch sind.
DOVARAS
Die Fackel der Wahrheit
brennt in meinen Worten.
Nun mach' ich dich sehend!
DECEM
Du selbst bist doch blind!
DOVARAS
Die Enaiyen betrügen,
sie lügen geschickt.
Kein Wort aus den Tempeln
ist wahr!
DECEM
Lass ab von der Dunkelheit!
DOVARAS
Blick' in das Licht
von Utepion’s Runen!
Die Rückkehr ist nah!
Rythaner!
Rythaner!
Die Rythaner!
Rythaner!
Die Rythaner!