Dargos Zarva
- Der Untergang des Enaiy Dovaras Naaro und der Aufstieg von Dargos Zarva.
Es begab sich, dass Dovaras Naaro, ein introvertierter und ehrgeiziger Enaiy, der mehr über die Geschehnisse vor der Vorzeit wissen wollte, bei seiner Erforschung Cysalions auf eine stark verbrannte Schriftrolle, mit einer geheimnisvollen Aufzeichnung über die Stadt Utepion stieß. Er kannte zahlreiche Sprachen und Aufzeichnungen diverser Spezies und Kulturen, doch diese hier war ihm gänzlich unbekannt. Er bat die Ältesten seines Volkes, ihn bei seinen Nachforschungen über die Hintergründe der Schriftrolle zu unterstützen, doch man verwehrte ihm dies nicht nur, sondern vernichtete sogar die alte Schriftrolle. Doch Dovaras hatte die wichtigsten Teile und die ihm unbekannten Runen in einem eigenen Manuskript gesichert, was natürlich sein Geheimnis blieb.
Über ein Jahrzehnt war vergangen, doch Dovars war der Entschlüsselung der alten Schriften nicht ein Stück näher gekommen. So begab es sich, dass er entlang der alten Waldwipfelpfade seiner Vorfahren von Enedion durch den Eresiawood reiste. Er erkundete die Steppen im Stoneforest, bestaunte seltsame Relikte südlich von Oricore und zog weiter durch eine verlassene Stadt namens Semineya nach Fireland, einer kargen Wüstenlandschaft, bestehend aus einem Meer riesiger Dünen, inmitten des Nichts. Als er die dunklen Wälder des Etyrawood und des Amidforest erreichte, war er schon zutiefst enttäuscht und entmutigt. Doch es kam zu einer entscheidenden Begegnung.
Eine junge Silmatey griff ihn unvermittelt an und stieß ihm ihren Dolch in die Schulter und nach einer Flugrolle, zielte sie mit ihrem gespannten Bogen auf ihn. Er sagte auf Sytajan: „Halte ein!“ Sie schrie ihn an und wollte ein einen Pfeil durch ihn jagen, doch hielt sie inne. Niemals zuvor hatte jemand ihre Sprache gesprochen. Und er dachte, sollt er sie angreifen? Natürlich hätte er sie vernichten können, doch es war eine ihm völlig unbekannte Rasse, die jedoch die alte Sprache der geheimnisvollen Rythaner sprach. Sein Sytajan kannte er nur durch das Wissen der alten Schriften, doch hat er sie von jemand anderem vernommen. Mit ihr, war er dem Rätsel um die Rythaner einen großen Schritt weiter gekommen. So begab er sich freiwillig in die Gefangenschaft der jungen Silmatey, dessen Gesicht eine große Narbe zierte.
An den Handgelenken mit seinem Seil gefesselt, zog sie ihn hinter sich her, immer tiefer in den Wald hinein. Auf dem Weg versuchte Dovaras mehrfach in Sytajan nach ihrem Namen zu fragen, allerdings ohne Erfolg. Entweder verstand sie ihn nicht oder sie ignorierte ihn einfach. Er fragte sie nach ihrer Narbe im Gesicht, nach ihrem Stamm und zuletzt erneut, nahezu nervig, nach ihrem Namen. Sichtlich genervt drehte sie schnell sich zu ihm um, riss ihren Dolch aus seiner Schulter, trat in um und sagte spöttisch: Xetaya“! Dann wandte sie sich ihm ab, strich den Dolch mit seinem Blut an einem Blatt ab, steckte in ein und zog an dem Seil. Dovaras richtete sich mit einem Schmunzeln auf, da er nun wusste dass sie ihn verstanden hatte.
Um zu ihrem Stamm zu kommen, führte es beide durch eine alte verfallene Tempelanlage im Amidforest. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, griff plötzlich Xetayas Stamm Dovaras aus dem Hinterhalt an. Von den Rythanern eingewurzelt, würde es den Silmatey von Generation zu Generation überliefert, alle Wesen mit weißen Haaren sofort zu töten. Drei Pfeile und zwei Speere trafen ihn. Alles ging so rasant, dass die Verteidigung, selbst für ein Enaiy, unmöglich war. Als ein weiterer Pfeil seinen Oberschenkel traf, stürzte er taumelnd gegen den kantigen Felsen hinter ihm. Mit der blutenden Hand stützte er sich an ihm ab um aufzustehen. Ein angeflogener Dolch traf ihn zudem in der Schulter. Doch plötzlich leuchtete nicht nur sein Cysal hell weiß auf, sondern sein Kristallblut erweckte etwas in den Ruinen. Etwas ihm sehr Vertrautes. Umgeben von rot leuchtenden Runensteinen, richtete er sich blutend im Trias von Utepion auf! Er zog sich Pfeil für Pfeil und Speer für Speer aus seinem Leib. Seine Wunden begannen unter dem Einfluss des Trias zu heilen an. Als Zeitzeugen verneigten sich die Silmatey ehrfürchtig vor ihm und als Xetaya ihn leise als „Dargos Zarva“ benannte, was in Sytajan so viel bedeutet, wie Blutende Fackel oder Blutendes Licht, riefen nach und nach alle Silmatey: „Dargos Zarva, Dargos Zarva, Dargos Zarva!“
Dovaras wurde so in ihrem Stamm aufgenommen, welcher nicht weit von Utepion entfernt lebte. Er widmete sich weiter der Erforschung von Utepion und obwohl dieser Trias doch so sehr dem von Enedion glich, ruhte offenkundig eine andere Magie in jenen Runensteinen. Durch Xetaya erlernet er mehr und mehr die Bräuche und die Kultur der Silmatey. Es entwickelte sich eine sehr tiefe Beziehung zwischen ihm und den Silmatey. In kürzester Zeit änderte er sogar sein Aussehen. Er trug nicht mehr die hellen Roben der Enaiyen, sondern eine dunkelbraune Robe, die ihm Xetaya geschenkt hatte.
Die Veränderung Dovaras´ blieb auch den Enaiyen nicht verborgen und so verbat ihm der Rat den Kontakt mit dem Volk aus dem Wald, von denen sie nicht wussten, dass es sich um Silmatey handelte. Dovaras selbst ließ sich allerdings nicht beirren und die Enaiyen ächteten ihn zusehends. Entscheidend für seinen weiteren Weg wurde dabei die aufflammende Liebe zu Xetaya. Es war eine verbotene Sehnsucht, ein geheimes Verbrechen. Von dieser Liebe durfte niemand in Enedion erfahren, denn Dovaras wusste, dass die Enaiyen eine solche Verbindung missbilligen würden. Aus Liebe und um das gegenseitige Vertrauen noch weiter zu festigen und mit der Zustimmung des Stammeshäuptlings, nahm Dovaras dessen Tochter Xetaya schließlich zur Frau.
In den folgenden Monaten forschte Dovaras wie besessen weiter am Trias von Utepion. Täglich begleitete Xetaya ihn schützend, liebend und wachend dorthin. Sie hörte im gern beim Schildern seiner Notizen zu und liebte es ihn dabei anzusehen. Durch seinen hell leuchtenden weißen Cysal geschützt, konnte er die unsichtbare Barriere den Trias durchdringen, erlitt aber, anders als im Trias von Enedion, teils unvorstellbare Schmerzen. Der geheimnisvollen Macht der Runensteinen ausgesetzt, erwarb er allerdings neuartige, mentale Fähigkeiten, die es ihm ermöglichten, Bilder in den Geist Anderer zu projizieren. Zudem konnte er wirren Stimmen aus einer jenseitigen Welt vernehmen, selbst außerhalb der Runensteine.
Und obwohl es nur den Enaiyen und Vartori vorbehalten war, einen aktivierten Trias mittels Cysal zu überwinden, wagte Dovaras ein Experiment mit Xetaya. Nach seiner Rückkehr aus Enedion, schenkte er ihr eines Tages ein Amulett mit Cysal, der ihr schließlich Zugang zum Trias gewährte sollte. Xetaya war allerdings misstrauisch, da sie ja wusste, dass es schmerzvoll sein würde. Ihr Vertrauen auf ihre Liebe war allerdings größer und so gingen beide Hand in Hand durch die Barriere. Neben seinem weiß leuchtenden Cysal funkelte ihrer plötzlich smaragdgrün. Erneut überkamen Dovaras schmerzen, doch anderes als er, spürte sie eine wohltuende angenehme Wärme. Sie fühlte, dass ihre große Narbe im Gesicht sich selbst heilte und sogar verschwand. Dann küsste sie Dovaras. Die kürzlich noch vernommen Stimmen verstummten.
In dieser Nacht vereinigten sich beide inmitten der leuchtenden Runen und Xetaya wurde schwanger. Fortan lagen Dovaras Prioritäten bei Xetaya und ihrem Wohlergehen. Nach einigen Wochen verschlechterte sich aber der Gesundheitszustand der werdenden Mutter. Sowohl der Trias konnte sie nicht vor ihren Schmerzen bewahren, als auch jegliche Medizin des Stammes versagte. Noch nie hatte ein Enaiy Nachkommenschaft, noch nie einen Sprössling gezeugt und so lag die Vermutung nahe, dass es etwas mit dem Kristallblut von Dovaras zu tun hatte. Daraufhin beschloss Dovaras mit ihr nach Enedion zu reisen, um sie im dortigen Trias durch die Verbindung mit einem Quellkristall zu heilen.
Als die Enaiyen das Wesen zum ersten Mal sahen, erkannten die Ältesten, dass es sich um eine Silmatey handelte, den Geschöpfen alter Feinde. Ihre Befürchtung war nun, dass ein Mischwesen im Trias den Quell des Lebens hätte verunreinigen können. Besonders ein Abkömmling der Rythaner! Dovaras erfuhr zum ersten Mal, was die Ältesten ihm anscheinend absichtlich all die Zeit vorenthalten hatten. Die Ältesten erklärten Dovaras, wer die Rythaner waren und woher sie stammten, und dass sie der Feind seien! Sie erklärten ihm auch, dass das Wissen über die Rythaner verblassen musste. Wie von ihm vermutet, konnten sie eine solche Verbindung nicht billigen. Sie forderten den Cysal von Dovaras ein und verhingen seine Verbannung aus Enedion, doch er weigerte sich! Nun forderten sie die sofortige Tötung der Kreatur und befahlen Dovaras ihnen den genauen Aufenthaltsort der restlichen Silmatey anzugeben, um diese ein für alle Mal zu vernichten.
Dovaras war außer sich vor Wut und kämpfte sich mit Xetaya durch die Reihen der heranrückenden Enaiyen und Vartori. Auf der Flucht zurück in den Amidforest, hatte Xetaya jedoch erneut Schmerzschübe und sie machten Rast an einer verlassenen Hütte im Wald. Während Dovaras sich auf Nahrungssuche begab, legte Xetaya ihre Waffen in der Hütte ab, sank nieder und schlief nach kurzer Zeit erschöpft auf dem Boden ein.
An diesem Tag trainieren die Enaiy Alaris und der Vartori Caylen Stonegate in den Bergen von Enedion. Als Alaris mental die Botschaft von dem abtrünnigen Enaiy und der Silmatey vernahm, brach sie sofort nach Enedion auf und befahl Caylen die Silmatey zu töten, aber den Enaiy nicht verletzen darf. Auf die Frage hin wo er anfangen soll zu suchen, erwiderte sie, dass das Wesen einen gestohlenen Cysal trägt und er sie dadurch leichter aufspüren kann!
Entschlossen und kampfbereit, mit leuchtendem Cysal um den Hals, eilte Caylen durch die Wälder. Dabei vernahm er undeutliche Fragmente und unzusammenhängende Gedankenfetzen, sah das Licht eines smaragdgrünen Cysals und Blut an seiner Schwertklinge. Schließlich fand er die Hütte im Wald. Es kam zum Kampf, in dessen Verlauf Xetaya dem Vartori das Amulett mit Cysal abriss. Nach einem langen ausgeglichenen Kampf, konnte sie aber nicht gegen den Vartori bestehen. Er durchbohrte sie schließlich mit seinem Schwert. Langsam und taumelt richtete sich Caylen auf und ging zu ihr. Er zog das Schwert aus ihrem Rücken und drehte sie zu sich. Ihre Hände versuchten das Blut aus Ihrer Bauchwunde aufzuhalten, doch zu schwer war ihre Verletzung, die selbst ihr Cysal nicht zu heilen vermochte. Obwohl es eine Silmatey war, so war es auch die erste Frau, die er jemals tötete.
Dann floss ihr Blut den Mundwinkel hinunter. Caylen legte sie behutsam hin und sagte daraufhin: Du hast ehrenvoll gekämpft.“ und Xetaya antwortete gebrochen in seiner Sprache: „Du hast nicht die mindeste Vorstellung davon, was du angerichtet hast!“ Dann verstarb sie. Aus Respekt über diesen Kampf schloss Caylen ihre Augen, legte den Dolch in ihre beiden gefalteten Hände und schaute dann auf seine vor ihr zugefügten Wunden. Erst jetzt bemerkte er den Schmerz.
Denn ohne Cysal konnte seine Wunde nicht heilen. Caylen hastete zurück zur Hütte, doch auch dort wurde er nicht fündig. So steckte er sein Schwert ein brach schwerverletzt zum Tempel von Arcatis auf um einen neuen Cysal zu erhalten. Mit den letzten Atemzügen schaffte es dorthin. Die Kleriker gaben ihm einen Cysal und er wurde dadurch gerettet. Nach ein paar Wochen, traf Alaris in Arcatis ein und Caylen berichtete ihr von dem Kampf mit der Silmatey.
Als Dovaras zur Hütte zurückgekehrte und sie dort nicht vorfand, suchte er die Umgebung ab, doch nichts. Plötzlich sieht es am Boden etwas aufblitzen. Es war ein Blut verschmierter Cysal. Sofort wurde ihm klar, dass dies keine guten Vorzeichen waren. Er rief: Xetaya! Xetayaaa!!!“ so sie antwortet ihm nicht. Nach Stunden der Suche fand er seine Frau. Dort lag sie tot am Flussufer. Um sie herum waren Fußabdrücke von einem Kampf zu sehen. Er schrie lautstark nach oben und seine Augen füllten sich mit Tränen. Dann nahm er ihren blutverschmierten Dolch aus den Händen und sagte: „Dieser Dolch wird meine Rache besiegeln!“ Er legte sich Xetayas Cysal um den Hals, dann zerschmetterte er den Cysal des Angreifers!
Nach der Beisetzung seiner Frau zerfraßen Alpträume und Rachegedanken fortan den Geist Dovaras und die erst kürzlich verstummten Stimmen aus Utepion kehrten zurück. Sie sprachen deutlicher als je zuvor und Dargos Zarva hörte ihnen, blind vor Wut zu. Sie erklärten ihm, dass ein Quellkristall es nicht nur vermögen würde, sie aus der Blindwelt zu befreien, sondern dass sie dann im Stande sein würden, sein ungeborenes Kind durch eine Wiedervereinigung mit einer unsterblichen Seele zu retten. Im Trias von Utepion könnten sie ihm zu dem Bitterblut verleihen, welches die Macht besäße, alle Enaiyen auf ewig zur vernichten. Doch dafür müsse er sterben! Er willigte ein. Furchtlos, entschlossen und bereit den Pakt zu besiegeln, betrat er ein letztes Mal als Dovaras den Trias von Utepion, den Trias der Rythaner.
Der Cysal leuchtete erst weiß, dann erneut rötlich, dann violett. Die Schmerzen kannte er bereits und hielt sie erstmals aus. Dann nahm er den Dolch von Xetaya und stieß ihn sich lauthals schreiend ins Herz. Der Trias wurde dunkel und sein Cysal erlosch. Doch dann kehrte er unter mächtigen Impulsen des Trias und seines Cysals ins Leben zurück und verwandelte sich in… in etwas Neues! Einige Silmatey vernahmen seine Schreie und beobachteten neugierig, aber auch verängstigt das verhängnisvolle Spektakel. Als er den Trias verließ, waren seine weißen Haare silbrig grau geworden. Statt Kristallbluts durchströmte nun Bitterblut seine Adern unter der blassen und fast transparenten Haut. Seine Ohren waren spitz geformt, seine Zähne gelblich und seine Seele von Finsternis umhüllt. Dovaras war tot und Dargos Zarva lebendig. Die Rythaner waren nun seine Verbündeten und obwohl sie noch in der Blindwelt verweilten, so waren sie für ihn fortan präsent. Er folgte seinem Racheplan, einen Quellkristall aus Enedion zu rauben, um mit ihm die Rythaner zu entfesseln, damit sie die Enaiyen und alle ihre Verbündeten vernichten.
Kapitel VI von VI (ca. 5 Jahre v.d.Z)
Jahre vergingen und Dargos gewann mehr und mehr Alliierte für seinen Plan. Durch die dunklen Wälder und vor den Augen der Enaiyen geschützt, verbrachte er Jahre mit der Ausbildung der Silmatey. Außerdem hatte er sich an die reiche Bevölkerung von Regartan und ihren Regenten Artan gewandt. Dargos erklärte ihm, dass die Enaiyen und die Vartori mit Hilfe des Regenten von Hegarath einen großen Krieg gegen den Rest von Cysalion planten. Um alle Konflikte auf Cysalion zu beenden, solle nur noch eine Stadt den Kampf überleben und dies würde den Enaiyen zufolge, zweifelsohne Hegarath mit dessen ergrautem Regenten Berlas sein!
Der junge Artan sicherte Dargos Zarva daraufhin uneingeschränkte finanzielle Unterstützung zu und stellte gut ausgerüstete und geschulte Soldaten bereit, um gegen den neuen Feind Hegarath in den Krieg zu ziehen. Als Gegenleistung versprach Dargos Land und unermesslichen Reichtum, sowie den Zugang zu den kosmischen Kräften der Enaiyen. Dargos benutzte auch immer wieder die dunkle Imagination der Rythaner, um zu täuschen. Dadurch gewann er viele strategische Verbündete. Er gründete die Xetaren, eine Gruppe zur Infiltration an strategischen Positionen. Die Menschen, die zu ihnen gehörten, wurden gezeichnet mit einem Symbol, der „Flamme aus dem Quell", das die Rückkehr der Rythaner symbolisierte.
Kapitel VI von VI (ca. 3 Tage v.d.Z)
Auf diesen Tag hatte Dargos Zarva hingearbeitet: Er entfesselte die Silmatey, die mit der Unterstützung von Artans Streitmacht den Feind Hegarath angriffen. Die Xetaren infiltrierten Hegarath und brachten Berlas im Schlafe um. Sie mischten sich unter die Bevölkerung und stifteten mit Lügen und Falschmeldungen Verwirrung. Noch am ersten Tag des Krieges ließ sich Artan zum Kaiser krönen, verlieh sich selbst den Titel „Der Erleuchtete" und aus Regartan wurde Artans neues Kaiserreich Regat. Die Legende des „Kaiser Artan von Regat“ nahm hier ihren Anfang. Die Enaiyen beriefen die letzten Vartori zur Verteidigung nach Enedion. Artan reiste nach Terisus und überzeugte die Zwerge an seiner Seite gegen alle Feinde der Menschen und der Riesen zu kämpfen. Die stolzen Zwerge willigten sofort ein. Sie schworen Artan einen Eid, dem neuen Kaiserreich Regat so lange zu dienen, bis alle Feinde fallen würden und übergaben Artan ein goldenes Schwert als Zeichen ihrer Treue. Er sollte dies schon bald sehr genau und wörtlich nehmen.
Als der Pakt besiegelt war und Artan nach Regat mit dem goldenen Schwert aufbrechen wollte, erklärte er beiläufig, sie sollten ihr Heer morgen nicht nach Hegarath entsenden, sondern gemeinsam mit den Silmatey direkt Enedion anzugreifen! Verwirrung machte sich breit. Die Götter sollten sie angreifen? Ihre Gewissensbisse wurden so groß, dass ein Rat zur Bewertung der neuen Lage einberufen wurde. Gegen die Götter und die Vartori vorzugehen, war für die Zwerge eine Untat! So baten die Zwerge Artan um Aufschub, doch Artan verwies auf den geleisteten Eid. Die Zwerge tagten dennoch, zu wichtig war diese Entscheidung. So fand der Krieg vorerst ohne die Zwerge statt.
Kapitel VI von VI (Der Tag der Zeitenwende)
Mit der Unterstützung der Xetaren schaffte es Dovaras, unentdeckt zurück nach Enedion zu gelangen, wo sich gerade Alaris und Caylen aufhielten. Ambika von Schöpferkaste stieß zu den beiden und bat Alaris sie zum Trias zu begleiten. Auf dem Weg dorthin unterhielten sie sich über die jüngsten Ereignisse. Caylen folgte den beiden nicht, denn einem Vartori war der Zugang zum Trias untersagt. Noch während die beiden Enaiyen abseits diskutierten und Ambika bekräftigte, dass das Schicksal von Cysalion am seidenen Faden hinge, stand ihnen plötzlich ein alter Vertrauerter am Trias gegenüber. Es war ihr totgeglaubter Bruder Dovaras! Er gab sich jedoch als Dargos Zarva zu erkennen und schleuderte machtvolle, geballte Energiestöße gegen die beiden Enaiyen und sperrte sie schließlich mit einer Barriere aus Licht ein, einer weiteren Gabe der Rythaner. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich die junge Enaiy Kiares auf und attackierte Dargos. Doch auch sie konnte ihn nicht aufhalten. Er fesselte er sie ebenfalls in einer Barriere aus Licht und beschloss, dass sie seine Auserwählte sei, um als Quellkristall wiedergeboren zu werden. Er erklärte, dass ihm die Rythaner den Weg aufgezeigt hätten, wie er die Enaiyen vernichten könne!
Caylen, der im Tempel auf die Rückkehr Alaris wartete, wurde ungeduldig und begab sich in Richtung des Trias. Dort angekommen erkannte er die Bedrohung, riskierte es vorsichtig in die heilige Halle und wollte Dargos sofort Einhalt gebieten. Doch Dargos fesselte ihn ebenfalls in einer Barriere und entwaffnete ihn. Dann erzählte er dem Vartori vor den Augen der Götter, die er so sehr verehrte, seine Geschichte bis hin zum Tod seiner Frau. Caylen erkannte, dass ausgerechnet er selbst den Tod von Dargos Frau bewirkt hatte. Der Abtrünnige beschwor nun den Trias und schleuderte Kiares, der er den schützenden Cysal entriss, in das Portal hinein, auf das sie sich in einen Quellkristall verwandelte. Es geschah und Dargos legte den entstandenen Kristall zusammen mit dem Cysal in eine Truhe, die ein Xetar bereithielt und schickte diesen los nach Utepion.
Während der Verwandlung war es noch zum Kampf zwischen Caylen und Dargos gekommen, doch der Vartori wurde vom Schwert seines Gegners durchbohrt. Nachdem der Quellkristall fort war, wollte Dargos die Quelle der Enaiyen mit seinem Bitterblut, das er von den Rythanern empfangen hatte, vergiften. Es würde dazu führen, dass die Rythaner allein im Druos herrschen konnten und durch den Quellkristall in ihrem Besitz, wären sie auch die Herrscher über Cysalion geworden. Er schritt also erneut in den Trias und schnitt mit einem Dolch in seine Hand. Das Bitterblut floss an seinem Handgelenk hinunter und als es erneut den Boden des Trias berührte und dies auch von Dargos seinen Tribut verlangte, konnten sich die Enaiyen aus der Barrie befreien.
Alaris und Ambika knieten sich neben Caylen hin, vereinten ihre Kräfte im Geiste, ließen diese magische Energie durch Caylen strömen und retteten ihn so. Der Vartori gelangte in den Trias und durchbohrte Dargos Zarva mit dem Schwert, entriss ihm seinen Cysal und stieß ihn aus dem Trias. Auf Geheiß der Enaiyen, die Quelle zu schützen und den Trias zu zerstören, nahm Caylen seinen eigenen Cysal und zerschmetterte beide Kristalle. Dies war die Zeitenwende! Durch das Zerschmettern ungleicher Cysale konnte das Bitterblut zwar nicht den reinen Quell des Lebens erreichen, doch die Explosion trennte auch die kosmische Verbindung zwischen dem Druos und Cysalion und die Enaiyen konnten sich nicht mehr nach Cysalion begeben. Alle Lebensformen mit Kristallblut in ganz Cysalion fanden den Tod und lösten sich, noch während die Schlacht tobte, in einem Funkenflug auf. Die Menschen waren ohne die Götter und die Vartori von nun an auf sich allein gestellt. Doch die Rythaner wurden nicht wie von Dargos angeordnet durch den Quellkristall befreit, denn auf dem Weg nach Utepion wurden die Xetaren von einem dunklen Draak angegriffen und getötet. Die Truhe mit ihrem Wertvollen Inhalt ging fast zweitausend Jahre verloren. Doch der Geist von Dargos Zarva wurde nicht getötet. Es gelang ihm sich Caylen zu bemächtigen und im Fluss der Zeit zu treiben.
• Hier beginnt die Geschichte „Das Schicksal von Cysalion": Das Schicksal von Cysalion
(Dovaras Naaro und Dargos Zarva wurde gespielt von Olaf Jansen)